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    In der Regel ist es oft recht schwierig eine Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung zu treffen. Vor allem im Bereich der internen Kapitalbildung sowie der Vermögensumschichtung ist eine eindeutige Abgrenzung in vielen Fällen meist nicht möglich.

    Als Eigenfinanzierung werden jene Vorgänge bezeichnet, bei welchen das Unternehmen Kapital von Seiten der Anteilseigner oder aus dem Unternehmen selbst zugeführt wird. Die Form der Kapitalzuführung stellt hierbei Eigenkapital dar.

    Eindeutig der Eigenfinanzierung zuzurechnen sind die Subventions- und Eigen- bzw. Beteiligungsfinanzierung. Bei den Innenfinanzierungsformen ist eine eindeutige Zurechnung oft sehr schwierig. Jedoch sind vor allem die offene und stille Selbstfinanzierung, sowie die Finanzierung durch Reinvestition der Umsatzerlöse immer der Eigenfinanzierung zuzurechnen.

    Um den Sinn der Eigenfinanzierung zu verstehen, muss man sich den Vor- und Nachteilen von Eigen- sowie Fremdkapital bewusst sein.

    Beim Eigenkapital beruht das Rechtsverhältnis auf einem Beteiligungsverhältnis und nicht auf einem Schuldverhältnis, so wie dies beim Fremdkapital der Fall sein würde. Für ein Unternehmen stellt Eigenkapital den Risikopuffer dar, in schlechten Zeiten sollte Eigenkapital die Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit gewährleisten können. Aus diesem Grund ist eine sinnvolle Eigenkapitalausstattung in jedem Unternehmen notwendig. In jüngster Vergangenheit fand diese Diskussion vor allem im Bankenbereich statt. Anhand neuer Vorschriften (Basel III) müssen Banken ihre Eigenkapitalquote erhöhen.

    Neben der Risikopufferfunktion ist die Fristigkeit der Bereitstellung des Eigenkapitales von besonderer Bedeutung. Im Gegensatz zum Fremdkapital ist Eigenkapital unbefristet im Unternehmen verfügbar.

    Im Gegensatz zu den Fremdkapitalgebern, welche in den meisten Fällen lediglich Anspruch auf eine Kapitalverzinsung sowie das Interesse am Erhalt und der Rückführung des Fremdkapitals haben, besitzen Eigenkapitalgeber andere Interessen. Eigenkapitalgeber sind am Unternehmenserhalt interessiert. Durch ihre Kapitalstellung können sie auch in der Regel im Unternehmen mitbestimmen und sind als Anteilseigner direkt am Gewinn beteiligt.

    Der größte Nachteil vom Eigenkapital ist, dass dieses in der Regel nicht steuerlich abzugsfähig ist. Aus dem Grund der Steuerminimierung ist eine sinnvolle Aufnahme von Fremdkapital von Bedeutung. Je nach Branche und Unternehmensgröße, -struktur kann eine andere Quote für sinnvoll betrachtet werden. Einen einheitliche Eigen- bzw. Fremdkapitalquote ist in der Regel nicht gegeben. Die Finanzierungstätigkeiten müssen stets dem Unternehmensziel angepasst werden.